Fortleben
Fortleben
Gesternwind raunt
unscheinbare Wiegenlieder,
an dein Ohr und vorbei,
vorbei ins Erkennen
zieht die Laune der Natur,
das Greisen.
Es zieht dich fort,
hinein –
in die nächste Strophe.
Worte ändern sich,
formen sich neu,
auch der Mund,
ist ein Anderer.
Er hält die Töne,
nur faltig,
bevor sie sich vergraben,
in lächelnde Furchen,
gewachsen -
aus Kummer, Denk und Freude.
Eine gute Mischung,
eine menschliche - liebe.
Klang legt sich von Muscheln,
auf kleinere Zungen,
glättet sich im Kindermund,
und der Schall trägt.
Melodien vergehen nicht,
wohl des Sängers Körper,
und doch bleibt er,
lebt fort -
im Sang der Nachkommenden
raunt Gesternwind Wiegenlieder.
Birute Rosemann
lyria - 18. Aug, 17:29